Fachtagung 2018 – Workshops

Wie und warum nutzen Jugendliche Bewegtbilder zur politischen Orientierung?
Dr. Georg Materna

Der Vortrag befasst sich mit dem Präventionsprojekt „bildmachen“. In Workshops lernen Jugendliche, extremistische Inhalte zu identifizieren und zu hinterfragen. Sie sollen so eine Resilienz gegenüber islamistischen, insbesondere salafistischen Anwerbestrategien entwickeln. Anschließend sind sie aufgerufen, ihre eigenen Perspektiven als Videos, GIFs oder Memes aufzuarbeiten und auf diese Weise selbst in sozialen Medien zu Sender*innen werden.

Kriterien für gelingende Bewegtbildung in Anwendung
Birte Frische, Volker Grassmuck

Das Netzwerk bewegtbildung.net hat nach der Fachtagung 2016 begonnen, an Kriterien zu arbeiten und diese in mehreren Iterationen weiterentwickelt. In dem Workshop soll nun anhand von ausgesuchten Webvideobeispielen der Frage nachgegangen werden, wie Bewegtbildungsprojekte mit diesen Kriterien bewertet und verstanden werden können.

Formatentwicklung für Webvideos
Robin Blase

Der Workshop vermittelt einen Überblick über bestehende Webvideo-Formate und gibt Methoden und Ideen an die Hand, wie spannende neue Formate für die politische Bildungsarbeit durch Fachkräfte, Jugendliche oder Prosumer*innen entwickelt werden können.

Von „Fake News“ bis zur Bildmanipulation – eine Wasserstandsmeldung in Sachen Desinformation
Karolin Schwarz

Knapp zwei Jahre nach der Trump-Wahl: Wie steht es um „Fake News“ und den Kampf gegen Desinformation im Internet? Sind wir gewappnet für neue Technologien der Sprach- und Bildmanipulation?

Erzählungen gegen Islamismus in einer kritisch-emanzipatorischen politischen Bildung
Sindyan Qasem

Kurze und schnell geschnittene Videos über ‚unseren‘ bunten und offenen Gesellschaftsentwurf gelten als probate Mittel im Einsatz gegen sogenannte islamistische Propaganda. Doch wie gehen Pädagog*innen mit diesen Bildern einer scheinbar heilen Welt am Besten um, ohne tatsächlch stattfindene Ausgrenzungen und Marginalsierungen zu verschweigen?

Politische Bildung trifft auf Webvideo
Dr. Helle Becker

Politische Bildung ist so vielfältig und komplex wie ihr Gegenstand und ihre Zielgruppen – durch Webvideo gewinnt sie nun an weiteren Dimensionen. Der Vortrag behandelt die Implikationen für die Arbeit mit Webvideo in der politischen Bildung. Er wirft zum einen die Frage auf, welche Forderungen die Bildungsarbeit an Bewegtbild im Social Weg stellen kann und sollte. Zum anderen beleuchtet er die Potenziale, Hoffnungen und Erwartungen, die das Format Webvideo in der politischen Bildung weckt.

Webvideo kreativ und kritisch mit Kindern und Jugendlichen nutzen
Hannes Heller

YouTube, Instagram und Co. sind für Kinder und Jugendliche ein wichtiges Medium für die Identitätsentwicklung geworden. Auf Webvideo-Plattformen finden sie Themen, die für sie und ihre Peergroup relevant sind. Webvideo wird dabei auch zur Spiegelinstanz der eigenen Selbstwirksamkeit. Das Medium bietet viele Anknüpfungspunkte dafür, die Aneignungsprozesse von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Im Workshop werden verschiedene praxisbezogene Ansätze und Methoden vorgestellt, wie Webvideo in Bildungskontexten (Jugendarbeit, Schule) einbezogen und genutzt werden kann.

Jugendkultur extrem – Extremistische Narrative in der Ansprache von Jugendlichen
Dr. Götz Nordbruch

Dieser Vortrag bietet einen Überblick über Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis zur Ansprache Jugendlicher mit extremistischen Inhalten und zeigt Ansätze auf, mit denen diesen Entwicklungen in der Praxis begegnet werden kann.

Rekrutierung und Mobilisierung für Extremismus online
Fehime Oezmen

Messenger, Youtube & Co.: Extremist*innen gehen dort hin, wo die Jugendlichen sind. Was unternehmen die Plattformen dagegen? Ist das ausreichend? Wie sieht die zielgruppengenaue Ansprache (Mädchen, Jungen, Kinder) aus? Wie ködern Islamisten Jugendliche und junge Erwachsene? Der Vortrag bietet aktuelle Beobachtungen von jugendschutz.net zur Islamistischen Propaganda im Netz.

Virtual Reality – Re-Shaping Perspectives and Human Interactions
Tobin Asher

Im Virtual Human Interaction Lab (VHIL) der Stanford University wird an der wissenschaftlichen Auswertung von VR-Experiences gearbeitet, die sich u.a. mit Diskriminierung und Ausgrenzung befassen. Dabei wird untersucht, wie Virtual Reality für z. B. Empathiebildung eingesetzt werden kann und inwieweit diese Inhalte die Veränderung von Einstellungen und Verhalten bewirken können – eine Frage, die für die politische Bildung von nicht geringer Tragweite ist. Die Präsentation findet in englischer Sprache statt.

Tobin Asher, from Stanford University’s Virtual Human Interaction Lab (VHIL), will lead virtual reality (VR) demos followed by discussion about studying the effects of VR on attitudes and behaviors. Since 2003, researchers at VHIL have conducted studies that explicate some of the most powerful pro-social applications of VR technology. During the session with Mr. Asher, attendees will experience and see VHIL demos on topics that include empathy for others and sustainable behaviors.

Konzertierte Aktionen im Social Web
Lisa Gutsche, Patrick Stegemann

Der Workshop beschäftigt sich mit Strukturen und Strategien im Netz, die gezielt Hass verbreiten und eine toxische politische Agenda verfolgen. Dabei gehen wir der Frage nach: Wer organisiert sich wie und mit welchem Ziel? Und was heißt das für User*innen und Pädagog*innen? Den Teilnehmenden wird vermittelt, wie sie selbst rechte Personen, ihre plattformübergreifende Aktivität und so ihre Inhalte identifizieren können. Verschiedene Beispiele werden in Kleingruppen analysiert.

„Hass ist keine Meinung!“
Aycha Riffi

Natürlich ist das Netz nicht voller Hass, doch es lässt sich nicht weg reden, dass es im Netz hoch hergeht und Grenzen überschritten werden. Aber was für die einen „Hass“ ist und gelöscht gehört, ist für andere einfach nur „schlechte Laune“. Daher sollten wir diskutieren, was für uns – als Gesellschaft / Gruppe / Workshop – Hate Speech ist und ab wann und wo es gilt, Strategien und Regeln einzuführen. Der Workshop möchte Ideen und Angebote zum Umgang mit Hate Speech on- und offline vermitteln und lädt zur Debatte ein.